Bankprodukte im Internet: Chancen und Risiken

Bankprodukte im Internet: Chancen und Risiken

Bankprodukte im Internet: Chancen und Risiken

Mit dem Internet trat auch eine Demokratisierung vieler Branchen ein: Die Endverbraucher ebenso wie Gewerbetreibende im Bankenwesen besonders deutlich zu spüren bekamen. Nicht mehr länger ist man ausschließlich auf seine Hausbank angewiesen, stattdessen können Bankenprodukte von einer Vielzahl von Online-, Direkt- und klassischen Banken gewählt werden. Daraus entstehen allen voran Vorteile, aber auch einige Risiken.

Immer mehr Online- und Digitalbanken

Die Zahl der Direktbanken, ebenso wie beispielsweise Neo-Broker oder Multi-Online-Banken, steigt auch in Deutschland kontinuierlich an. Viele Kunden dürfte das erfreuen, auch wenn solche Vertreter des Bankenwesens typischerweise vollständig auf ein Filialnetz verzichten und demzufolge nicht vor Ort erreichbar sind. Stattdessen versuchen die Direktbanken insbesondere mit breitgefächerten Leistungen und günstigen Konditionen Kunden von sich zu überzeugen. Die günstigen Konditionen werden überhaupt erst durch die flache Kostenstruktur solcher Online- und Direktbanken ermöglicht – schließlich entfallen aus Sicht der Banken die hohen Kosten für die Miete der Gewerbeimmobilie ebenso wie die für Mitarbeiter vor Ort.

Des Weiteren zeigt ein Blick auf den Markt, das mehr und mehr Banken als „Quereinsteiger“ ihren Eintritt in die Branche meistern. Die neue C24 Bank ist hierfür ein gutes Beispiel: Die gehört eigentlich zum Konzern Check24, der den meisten Menschen hauptsächlich als Vergleichsportal für Flüge und verschiedene Tarife bekannt sein dürfte.

Immer mehr Unternehmen in der Branche richten ihren Fokus auf klassische Bankenprodukte, die von simplen Girokonten bis hin zu Tagesgeldkonten reichen. Dieser Trend ist nicht neu und ähnelt der Strategie, die bereits von vielen Onlinebrokern in der Vergangenheit erfolgreich angewandt wurde.

Ein anschauliches Beispiel für diese Entwicklung zeigt sich in der Multibanking-Ausrichtung. Nach der Installation einer Bank-App können Kunden auf verschiedene Dienste und Plattformen zugreifen, darunter auch Vergleichsangebote von diversen Plattformen. Hierdurch wird es Kunden ermöglicht, Produktvergleiche anzustellen oder aufgrund ihrer eigenen Transaktionshistorie interessante Produktempfehlungen zu erhalten. Zum Beispiel könnten Kunden, die häufig Mode online oder offline kaufen und die entsprechenden Transaktionen über ihre Bank abwickeln, im Anschluss weitere Empfehlungen für Online-Shops erhalten.

Chancen für Endverbraucher durch die vermehrte Verbreitung von Online-Banken

Zunächst einmal können und dürfen Bankprodukte im Internet natürlich nicht nur Direkt- oder Onlinebanken vertreiben. Auch klassische Filialbanken bieten eine Vielzahl von Bankprodukten im Netz an, wobei es aufgrund deren Konditionen und Kostenstruktur eher selten ist, dass diese adäquat mit dem Preis- und Leistungsverzeichnis digitaler Banken konkurrieren können.

Ein signifikanter Vorteil für den Endverbraucher ist allen voran der leichtere Zugang zu unterschiedlichen Bankenprodukten, darunter beispielsweise diese:

  • verwendungsfreie Kredite
  • zweckgebundene Kredite, beispielsweise Immobilien- und Baufinanzierungen
  • günstige beziehungsweise kostenfreie Girokonten
  • Tages- und Festgeldkonten mit starken Konditionen
  • Depots/Brokerage mit günstigeren Konditionen als bei klassischen Filialbanken

War man früher noch auf den Gang zur Hausbank angewiesen und musste sich mehr oder weniger auf das Angebot des Bankberaters vor Ort verlassen, können Verbraucher heute in aller Ruhe vom heimischen Schreibtisch oder Sofa aus die Konditionen und Angebote vergleichen – und anschließend eine durchdachte Entscheidung ganz ohne Druck treffen.

Weitere Vorteile durch Bankprodukte im Internet

Die generell häufig besseren Konditionen sind der wichtigste und größte Vorteil – sowie parallel dazu letztlich häufig der Grund, warum Endverbraucher ein bestimmtes Bankprodukt über das Internet statt über Filialbanken vor Ort beziehen.

Viele Online-Kreditgeber bieten beispielsweise bessere Konditionen in Form von niedrigeren Zinssätzen zur Kreditaufnahme an. Das wiederum ist ebenfalls nur aufgrund der flachen und geringeren Kostenstruktur möglich. Während sich bei der Kreditaufnahme vor Ort ein Mitarbeiter mitunter 30 oder 60 Minuten lang mit dem Kreditinteressenten beschäftigen muss, was die Bank natürlich in Form des Gehalts kostet, informieren sich angehende Kreditnehmer online einfach selbst. Zu weiten Teilen funktioniert das anstandslos, insbesondere wenn zumindest bereits rudimentäre Kenntnisse über Bankenprodukte auf Seiten des Kreditnehmers vorhanden sind.

Tages- und Festgeld könnten höher verzinst, Kredite günstiger sein und Girokontos bei Online-Banken zum Beispiel ohne Kontoführungsgebühr auskommen. In der Summe sind Vorteil und Chance zugleich also die reduzierten Kosten, die der Kunde durch Nutzung eines bestimmten Bankenprodukts übernehmen muss. Häufig ist die Abwicklung beziehungsweise Beantragung zudem online nicht komplizierter. Im Regelfall reicht es das jeweilige Formular auszufüllen, auch die Identitätsbestätigung lässt sich heutzutage vielmals direkt am Smartphone abwickeln. So kommt es während des Beantragungsprozesses zu keinen Unterbrechungen, beispielsweise durch den Postweg, wodurch das jeweilige Produkte dem Kunden schneller zur Verfügung steht.

Welche Risiken bringen Bankprodukte im Internet mit?

Zunächst einmal gilt es, wie generell im Internet, schwarzen Schafen aus dem Weg zu gehen – die es durchaus gibt. Verbraucher sollten sich, unabhängig davon, welches Produkt sie genau beziehen möchten, daher allen voran auf Banken mit deutscher Bankenlizenz fokussieren.

Des Weiteren ist es unabdingbar, sich die Konditionen der einzelnen Produkte durchzulesen und zu veranschaulichen. Anders als bei Filialbanken, existiert online kein Mitarbeiter der Bank, der auf individuelle Fragen reagieren und diese beantworten kann – wobei dieses Manko teilweise durch Live-Chats oder Hotlines negiert wird. Vor allem auf versteckte Kosten im Kleingedruckten ist zu achten.

Typische „versteckte“ Kosten sind beispielsweise:

  • Gebühren zur Prüfung der Kreditwürdigkeit
  • Gebühren bei Nutzung von Karten, die an das Girokonto gekoppelt sind
  • Gebühren für Transaktionen in Währungen abseits des Euros
  • hohe Zinsen bei Überziehung oder Nutzung des Dispositionskredits

Diese Nachteile sind aber nicht exklusiv den Vertretern des Bankenwesens im Internet vorbehalten, sondern können genauso gut auch bei Filialbanken auftreten. Letztlich obliegt es dem Kunden sich exakt darüber zu informieren, welches Produkt er zu welchen Konditionen bezieht.

Die Verbraucherzentrale weist zudem auf Beschwerden bezüglich Neo- und Direktbanken hin, was die Erreichbarkeit des Kundenservices anbelangt. Aber auch das ist keinesfalls jeder Bank vorbehalten, zumal viele Direktbanken in Deutschland lediglich Ableger von größeren Banken beziehungsweise Filialbanken sind. Auf einen adäquaten Kundenservice muss auch im Internet niemand verzichten: Denn selbst wenn die Produkte im Internet vermittelt werden, hat der Kunde doch ein Anrecht darauf einen Ansprechpartner der Bank erreichen zu können.

Generell ist bei einer Beantragung und Nutzung von Bankenprodukten im Internet außerdem natürlich auf eine einwandfreie Sicherheit auf Seiten des Kunden zu achten – der Rechner sollte also beispielsweise nicht mit Schadsoftware infiziert sein, des Weiteren sollte man an mobilen Endgeräten für seinen Login kein öffentliches WLAN-Netzwerk nutzen und die eigene aktivierte Firewall erhöht die IT-Sicherheit an heimischen Geräten ebenfalls. Diese Risiken, speziell was Logins am Smartphone und Tablet anbelangt, sind aber ebenso bei Bankenprodukten abseits des Internets gegeben.

Die Chancen, vor allem durch geringere Kosten, überwiegen die Risiken

Allen voran die transparenten Vergleichsmöglichkeiten und die größere Auswahl sind klare und vorteilhafte Chancen aus Sicht des Endverbrauchers, der bei der Nutzung eines bestimmten Bankenprodukts so bewusst das wählen kann, welches für ihn selbst die optimale Lösung darstellt. Des Weiteren profitieren Endverbraucher auch indirekt, da sich dadurch der Wettbewerbsdruck in der Bankenbranche erhöht – und zu verbesserten Konditionen führen kann.

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