Smartphoneversicherung: Lohnt sich eine Versicherung für Ihr Handy?
Für die meisten Menschen ist das Smartphone zu einem unverzichtbaren Begleiter geworden. In Deutschland übersteigt die Zahl der offiziell registrierten Handys die der Einwohner. Die Geräte werden haben immer mehr Funktionen, werden gleichzeitig aber auch immer teurer. Viele Verbraucher fragen sich, ob es sinnvoll ist, so ein teures Gerät versichern zu lassen. Die Antwort hängt von vielen Faktoren ab.
Was ist eine Smartphoneversicherung?
Bei einer Smartphoneversicherung handelt es sich um eine Form der Elektronikversicherung. Der Versicherungsschutz erstreckt sich auf das in der Police aufgeführte Gerät. Versichert sind in der Regel mechanische Beschädigungen wie Displaybruch (der mit Abstand häufigste Schaden) oder Schäden durch die Einwirkung von Wasser und andere Flüssigkeiten. Auch Gehäuseschäden durch Sturz oder Materialfehler sind versichert.
Andere häufig gemeldete Schäden wie Diebstahl oder Bedienfehler sind entweder nicht oder nur gegen Aufpreis versichert. Wenn das Smartphone irgendwo vergessen oder verloren wird, besteht ebenfalls kein Versicherungsschutz. Die Versicherung für das Smartphone kommt außerdem nur für physische Schäden am Gerät auf. Werden beispielsweise durch äußere Einflüsse Daten gelöscht, muss der Besitzer die Kosten der Wiederherstellung selbst tragen.
Wie wird ein Schaden reguliert?
Wenn ein Schaden auftritt, sollte das so bald wie möglich der Versicherung gemeldet werden. Dafür gibt es meistens eine Hotline oder (aus dem Ausland) eine E-Mail-Adresse. Der Schadensmeldung muss immer Beweismaterial beigelegt werden, beispielsweise Fotos des Schadens oder bei Diebstahl eine Kopie der polizeilichen Anzeige und die Aktennummer. In der Regel verlangt die Versicherung die Einsendung des beschädigten Geräts. Wird der Schaden anerkannt, bietet die Smartphoneversicherung mehrere Optionen zur Regulierung:
- Austausch gegen ein gleichwertiges Ersatzgerät
- Reparatur des Smartphones (Leihgerät wird gestellt)
- Erstattung des Wertes in Geld
Fast alle Versicherungen bevorzugen eine Reparatur. Kompensation in Form von Geld ist eine Ausnahme. Wenn das Handy noch relativ neu (jünger als ein Jahr) ist. wird der Neuwert erstattet, ansonsten der Zeitwert.
Wann ist eine Smartphoneversicherung sinnvoll und wann nicht?
Der Abschluss einer Handyversicherung lohnt sich, wenn es sich um ein neues Smartphone der Spitzenklasse handelt. Top-Modelle kosten weit mehr als 1.000 Euro. Es wäre leichtsinnig, so ein teures elektronisches Gerät ohne Versicherung zu benutzen. Bei einem Spitzen-Smartphone kostet zum Beispiel eine Displayreparatur mehrere Hundert Euro. Da sind die Kosten für die Versicherung gut angelegt. Handelt es sich dagegen um ein Handy der Mittelklasse im Wert bis ca. 400 Euro ist so eine Versicherung in der Regel zu teuer. Man kann das selbst einschätzen, indem man den Wert des Smartphones mit der Höhe der Prämien und typischen Reparaturkosten vergleicht.
Worauf sollten Verbraucher beim Abschluss einer Handyversicherung achten?
Auf keinen Fall sollte die Versicherung beim Kauf des Handys abgeschlossen werden. Verkäufer drängen Kunden oft dazu, weil sie durch die Versicherung für die Vermittlung eine Provision erhalten. Im Geschäft haben Kunden jedoch keine Möglichkeit, die Konditionen zu vergleichen. Derartige Angebote sind oft überteuert und schließen viele Schäden aus.
Eine Versicherung für das Smartphone kann auch noch ein oder zwei Wochen nach dem Kauf abgeschlossen werden. Am besten ist es, daheim im Internet in aller Ruhe verschiedene Angebote zu vergleichen und das Beste zu wählen. Bei teuren Handys sollte Schutz gegen Diebstahl unbedingt mitversichert sein. Der Vertrag darf keine zu lange Laufzeit haben, weil sich der Zeitwert von Smartphones rasch verringert. Maximal 3 Monate sind genug, besser ist eine monatliche oder gar tägliche Kündigungsfrist.
Bei der Unterzeichnung unbedingt darauf achten, dass sich der Vertrag nicht automatisch verlängert!
Durch eine angemessene Selbstbeteiligung (Experten empfehlen 50 Euro) sinken die Kosten der Versicherung.
Gibt es Alternativen für eine Smartphoneversicherung?
Für viele Verbraucher ist eine Elektronikversicherung die bessere Wahl. Sie kann für Unternehmen, aber auch für Privatpersonen, abgeschlossen werden. Während eine Handyversicherung nur Schutz für das in der Police genannte Gerät gewährt, sind durch eine Elektronikversicherung alle elektronischen Geräte des Versicherungsnehmers und der im Haushalt lebenden Personen geschützt. Der Schutz erstreckt sich auf:
- Unterhaltungselektronik
- Computer
- elektronische Küchengeräte
- Smart-Home-Systeme
- mobile elektronische Geräte (gegen Aufpreis)
In der Elektronikversicherung sind in der Regel Bedienungsfehler durch Dritte, Schäden durch Fahrlässigkeit und Diebstahl eingeschlossen. Versichert sind alle zum Haushalt gehörenden elektronischen Geräte. Die Elektronikversicherung ist eine Allgefahr-Versicherung. Das bedeutet, dass Schutz gegen alle Schäden gewährt werden, die in der Police nicht ausdrücklich ausgeschlossen sind. Die Höhe der Kompensation ist durch eine vertraglich vereinbarte Summe begrenzt. Da durch die Police mehrere Geräte versichert sind, besitzt eine Elektronikversicherung ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis als eine Smartphoneversicherung.
Tipps für den Alltag
Eine Smartphoneversicherung ist dann optimal, wenn sie möglichst gar nicht beansprucht wird. Schäden vorbeugen ist immer besser als sie regulieren zu lassen. Smartphones sollten deshalb niemals ohne Tasche, Schutzhülle und Displayschutz benutzt werden. Wer viel unterwegs ist, sollte es angewöhnen, das Handy niemals unbeaufsichtigt zu lassen, selbst nicht für ein paar Sekunden. Zum Wiederfinden gestohlener Geräte gibt es Apps, die man installieren kann und den Standort des Geräts sowie die neue Telefonnummer senden, wenn eine andere SIM Karte benutzt wird. Für den Urlaub oder die Arbeit kann man sich ein günstiges Zweithandy anschaffen. Wichtige Daten sollten in der Cloud gespeichert werden, damit sie jederzeit zugänglich sind, auch wenn das Handy verloren geht.