Smarte Heizkörperthermostate im Test: Wo IT-Sicherheit noch Lücken hat

Smarte Heizkörperthermostate im Test: Wo IT-Sicherheit noch Lücken hat

Steigende Energiepreise führen dazu, dass immer mehr Menschen auf intelligente Energiemanagementsysteme wie smarte Heizkörperthermostate setzen. Diese versprechen effizienteren Energieverbrauch und Komfort. Doch hinter der Technik lauern oft Schwachstellen in der IT-Sicherheit.


IT-Sicherheit häufig vernachlässigt

Smarte Geräte durchlaufen oft kurze Entwicklungszyklen, bei denen die IT-Sicherheit zu wenig Beachtung findet. Dies birgt Risiken: Cyberkriminelle können schlecht gesicherte Geräte nutzen, um Daten auszuspähen oder Systeme zu manipulieren. Auch falsch konfigurierte Thermostate können Datenabfluss verursachen – selbst ohne externe Angriffe.


BSI untersucht zehn smarte Heizkörperthermostate

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat in einer Studie zehn smarte Heizkörperthermostate unter die Lupe genommen. Neben technischen Schwachstellen wurden auch Nutzerfreundlichkeit und Produktsupport untersucht. Ergebnis: Neun der zehn Produkte erfüllten drei Viertel der europäischen Basissicherheitsanforderungen für IoT-Geräte. Dennoch blieben Risiken bestehen.


Schwachstellen in Apps und Geräten

Einige Geräte wiesen Sicherheitsprobleme auf. So wurde eine Cross-Site-Scripting-Schwachstelle entdeckt, über die Angriffe auf die Bedien-Apps möglich sind. In einem anderen Fall kommunizierte ein Thermostat unverschlüsselt mit dem Backend, wodurch sensible Daten im Klartext übertragen wurden.

Die zugehörigen Apps der Thermostate zeigten eine hohe Konformität mit dem OWASP Mobile Application Security Testing Guide (MASTG). Trotzdem gab es Sicherheitslücken: Unsichere Speicherung vertraulicher Daten und fehlende Verschlüsselung gegen Man-In-The-Middle-Angriffe wurden festgestellt. Auch unklare Berechtigungskonzepte trugen zu Schwächen bei.


Whitelabel-Lösungen erhöhen das Risiko

Drei Geräte und drei Apps basierten auf Whitelabel-Lösungen eines Drittanbieters. Während dies eine einheitliche Konformität ermöglicht, vergrößert es die Angriffsfläche bei Sicherheitslücken. Zusätzlich bleibt unklar, in welchem Land solche Produkte hergestellt werden – ein Transparenzproblem für Verbrauchende.


Bedienungsanleitungen: Sicherheitsaspekte fehlen oft

Sichere Nutzung beginnt bei einer verständlichen Anleitung. Doch genau hier hapert es: Viele Anleitungen beschränken sich auf Installationshinweise und ignorieren IT-Sicherheitsaspekte. Neun von zehn Produkten beschrieben nicht, wie Installationen auf sichere Konfiguration geprüft werden können.


Produktsupport und Sicherheitsupdates: Große Lücken

In puncto Produktsupport zeigte die Untersuchung Defizite: Nur wenige Hersteller geben an, wie lange Sicherheitsupdates bereitgestellt werden. Meist fehlen klare Zeiträume, was mit hohem Aufwand und fehlender Flexibilität begründet wird. Auch beim Umgang mit Sicherheitslücken gibt es Nachholbedarf. Häufig fehlt eine Responsible Disclosure Policy, und Schwachstellen werden nicht zeitnah behoben.


Fazit: Vorsicht beim Umgang mit persönlichen Daten

Das BSI empfiehlt, beim Einsatz smarter Heizkörperthermostate vorsichtig mit sensiblen Daten umzugehen. Bereits bei der Erstkonfiguration sollte auf IT-Sicherheitsaspekte geachtet werden, um die Risiken zu minimieren. Smarte Technologie erfordert auch smartes Handeln! 😊

Text basiert auf einer Pressemeldung vom BSI

Image by Tobias Weil from Pixabay
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