Claudia Plattner sprach mit Sicherheitsfachleuten über hybride Gefahren durch KI
Bei der renommierten Münchner Sicherheitskonferenz standen die Herausforderungen und Potenziale der Künstlichen Intelligenz (KI) im Fokus einer wegweisenden Diskussion, geleitet von Claudia Plattner, der Präsidentin des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Unter dem provokativen Titel „HackGPT? Cybersecurity in the Age of Artificial Intelligence“ vereinte die Session führende Köpfe aus der internationalen Sicherheitsgemeinschaft, Entscheidungsträger der weltweit größten Technologieunternehmen sowie Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft, um ein zentrales Thema unserer Zeit zu erörtern: Wie können wir die Vorteile der KI nutzen, während wir gleichzeitig die damit verbundenen Risiken minimieren?
In einer Welt, in der hybride Bedrohungen aus dem Cyberraum an der Tagesordnung sind und geopolitische Risiken darstellen, war die Einigkeit unter den Teilnehmern deutlich spürbar. Es wurde hervorgehoben, dass Angreifer mit Hilfe von KI-Technologien ihre Methoden stetig verfeinern, wodurch sie schneller und zielgerichteter agieren können. Besonders im Vorfeld zahlreicher, für dieses Jahr angesetzter Wahlen, muss mit einer Vielzahl von Angriffsszenarien gerechnet werden. Diese zielen darauf ab, Chaos zu verursachen und das Vertrauen in staatliche Institutionen zu untergraben, indem sie Cyberangriffe auf kritische Infrastrukturen mit umfassenden Desinformationskampagnen kombinieren.
Die Diskussion verdeutlichte die Notwendigkeit einer engen und transparenten Kooperation zwischen staatlichen Stellen, der Privatwirtschaft und akademischen Kreisen, um die Widerstandsfähigkeit gegenüber solchen Bedrohungen zu stärken.
Claudia Plattner betonte drei zentrale Aspekte für eine erfolgreiche Verteidigungsstrategie im Bereich der Cybersecurity: Die Geschwindigkeit, mit der auf Sicherheitslücken reagiert wird, der sorgfältige Umgang mit und der Schutz von Informationen sowie der Aufbau von Technologiekompetenz. Insbesondere hob sie hervor, dass KI-Technologien sowohl eine Herausforderung als auch eine Chance darstellen, um die Abwehrkapazitäten zu verbessern. Plattner forderte eine verstärkte Zusammenarbeit in Form von Public-Private-Partnerships, um den technologischen Fortschritt zu sichern und Fachkräfte auszubilden, die im Umgang mit KI versiert sind.
Das BSI hat sein Engagement im Bereich KI ausgebaut und ein Kompetenzzentrum ins Leben gerufen, das sich mit der Evaluierung, Regulierung und dem Schutz der Konsumenten im Kontext von KI beschäftigt. Die Behörde forscht aktiv an KI-gestützten Erkennungssystemen für die Cyberabwehr und erkundet die Anwendungsmöglichkeiten von KI in verschiedenen Sektoren, darunter Finanzen, Gesundheitswesen, autonomes Fahren und Technologien zur Sicherung von Grenzverkehren.